Nach den Sommerspielen - weiterer Abwärtstrend bei den Winterspielen

Schauen wir auf den Medaillenspiegel der Winterspiele, steht Deutschland auf Platz zwei hinter Norwegen. Das sieht doch erst einmal verdammt gut aus. Wir gehören zu den drei besten Wintersportnationen der Welt. So bilanzierte es der Chef der Mission, Dirk Schimmelpfennig.
Aber ist das denn so auch richtig? Oder schon wieder, wie so oft, deutsch- rosarot beschönigt.
Norwegen holt, historisch gesehen, so viele Winter- Olympia- Goldmedaillen, wie noch kein Land zuvor.
China rangiert sich erstmals mit 15 Medaillen auf gesamt Platz drei ein und wird Wintersportnation.
Russland holt mit gesamt 31 Medaillen die zweitmeisten Medaillen dieser Spiele und national so viele, wie noch nie. Deutschland ist mit Abstand die Rodelnation Nr. 1 der Welt, was nicht zuletzt am perfekten Material des FEZ Berlin festzumachen ist. Dort fährt uns die Welt momentan um Längen hinterher.
9 Gold, 6 Silber und eine Bronzemedaille werden im Eiskanal gewonnen. Das sind 60% der deutschen Medaillen, die damit an die Rennfahrer gehen. Ist nicht gerade meine Sportart, aber wenn wir diese 16 Medaillen nicht hätten, wäre Deutschland ein Entwicklungsland im Wintersport. Und die beiden glücklich gewonnenen Goldmedaillen im Biathlon und im Teamsprint können wir auch nicht gerade als planbar darstellen. Was bleibt da als Bilanz für Olympia? Was müsste das jetzt bei einer Analyse von Olympia für den Nachwuchsbereich bedeuten? Wird der Nachwuchsbereich nun endlich zum Nachwuchsleistungssport oder dümpelt die Nachwuchsarbeit auch weiter im Volkssportbereich herum? Ich denke, wir waren doch wieder Spitze und damit wird sich gar nichts ändern…
Dank einzelner individueller herausragender Leistungen in den Teildisziplinen der Wintersportarten und der top Überlegenheit der Eisbahnsportler waren wir wieder Weltspitze. Dafür sagen wir auch allen Athleten Danke und nochmals Gratulation für diese Erfolge. Doch dieses Resultat verwischt etwas unseren eigentlichen aktuellen Stand der Teildisziplinen im Wintersport und deren eigentliches Leistungsniveau. 
Aber Ende gut, Alles gut. Damit bleibt alles wie es ist. Sport ist und bleibt eine privilegierte Sache und mit vielen Millionen Euro Steuermitteln bezahlt. Nur die Basis hat leider nichts davon.

Wir sagen noch einmal Danke an Peking. Danke an solch herrliche Spiele, die vor allem in Frieden und in absoluter öffentlicher Ordnung abgelaufen sind. Es gab keinerlei Zwischenfälle und die Sicherheit der Sportler war immer gegeben. Die Meinungen der Sportler waren durchweg positiv.
Für die Sportler, die solche einmaligen Veranstaltungen besuchen dürfen, sind das bleibende Erinnerungen im Leben, die einmalig sind und so niemals wieder kommen.
Über Kosten, Nachhaltigkeit, Vergabe und Sinn solcher Veranstaltungen zu diskutieren, ist müßig.
Denn Kunstschnee in China ist nicht umweltschädlicher, als in Europa. Und moderne Sportstätten sind in China nicht teurer, als in Paris oder Turin. (im Gegenteil) Und Nachhaltigkeit, was ist das? Eine Lüge von Anfang bis Ende. Auf dieser Welt zählen doch nur das Geld und der Gewinn als nachhaltig.
Dem Sportler sollte es als erstes um seinen friedvollen Sport gehen. Sport als friedliche Annäherung der Jugend der Welt. So, wie es Olympia vorsieht. Alles andere sollte er ausblenden, denn das schmälert nur seine Leistung. Und dafür ist er auch gar nicht zuständig. Dafür gibt es Politiker.
Politische Fragen und Probleme gehören auf andere Ebenen und wirken nur zerstörend bei Olympia.
Olympia wird es immer geben, sagte Bach bei der sehr herzlichen Abschlussveranstaltung, wo einen der Olympische Geist so richtig erfassen konnte. Ja, es ist wie Glaube, eine ganz starke Kraft, wenn man die Bilder der vielen sportlichen Momente noch einmal an sich vorüber ziehen lässt.
Wir können nur hoffen, dass seine Worte auch von der Politik gehört werden, die dabei eine ganz große Verantwortung trägt. Denn aus der Geschichte wissen wir, dass Olympia oft an einem ganz dünnen Faden hängt.

V. Heinrich


PSV Zittau e.V. Abteilung Ski