Unsere Läufer vom PSV Zittau hatten den Termin schon lange in ihrem Laufkalender vermerkt. Da ist es ganz egal, welche Rennen an diesem Wochenende noch stattfinden. Das war alles Nebensache. Der Bergsteigerklassiker in Sebnitz feierte sein Fünfzigstes Jubiläum. Es war für uns ein Wettkampf, den wir einfach besuchen mussten. Zum einen verbindet uns mit Sebnitz und dessen Skisportlern eine lange Tradition. Zum anderen sind wir Bergsteiger der KG Edelroller schon in der Pflicht, an diesem wohl ältesten Skiwettkampf in unserer Region, den die Sebnitzer Bergsteiger mit den Skisportlern und dem KIEZ Sebnitz in den letzten 50 Jahren auf ihre besondere Art ausrichten, teilzunehmen. Wir waren sehr viele Male dabei und haben mit unseren Ergebnissen diesen Wettkampf in den letzten Jahren sehr stark mitgeprägt. Es ist ein Wettkampf der ganz besonderen Art. Ein Original und er blieb all die Jahre in seiner Ursprünglichkeit. Da gibt es keinen Schnörkel zu viel. Es ist aber alles da, was notwendig ist. Obwohl eben dann vielleicht mal dort oder dort ein Fähnchen fehlt oder auch ein Abzweig nicht an der Stelle steht, wo er angebracht gewesen wäre. Damit muss der Sportler einfach zurechtkommen. Aber das sind alles Erfahrungen, die wir sammeln, die ein Wettkampfleben nur reicher machen.
Einen Wermutstropfen hatte dieser Fünfzigste Lauf aber dennoch von Anfang an. Nicht nur, dass wir wie schon so oft, keinen Schnee unter den Füßen hatten und wieder mal zu Fuß laufen mussten, nein das war es nicht. Es hatte sich herumgesprochen, dass nach diesem Lauf noch kein Nachfolgerteam feststand, welches diese Veranstaltung mal weiterführen wird. Die Stammbesatzung um die Brüder Seifert hatte in den letzten Jahren immer wieder anklingen lassen, dass mit dem Jubiläumslauf, das alte Org. Team aufhören wird. Das ist verständlich und sie haben es sich auch verdient. Viele von den Kampfrichtern sind weit über die 70 Jahre.
Wenn sich wirklich keine Nachfolger finden, würden wir leider wieder ein Stück Skisportgeschichte aus unserer Region verlieren. Das macht uns schon etwas traurig. Aber auch in unserem Zittauer Gebirge wird uns dieses Schicksal in den nächsten Jahren bei einigen Wettkämpfen ereilen, wenn wir keine Nachfolger für unsere Veranstaltungen finden.
Der eigentliche Rennverlauf entsprach wieder unseren Erwartungen. In den Kinderaltersklassen waren es schöne Rennen, bei denen unsere Sportler einige Medaillen mit nach Hause nehmen konnten. Es entwickelten sich auf den unterschiedlichen Strecken ganz spannende Rennen. Und mancher wird sich über die Platzierungen doch etwas wundern.
Über die langen Strecken setzten sich bei den Männern sowie bei den Frauen erwartungsgemäß die Favoriten durch. Unser stiller Wunsch insgeheim war es eigentlich, zum 50sten alle drei Hauptkategorien zu gewinnen. Aber da hatte der erfahrene Hase von den Rohnspitzlern, Robert Götz, gewaltig was dagegen. Er gewann bei den Männern über 11km ganz knapp mit sieben Sekunden vor unserem Sandro Besold, der damit Zweiter wurde. Er siegte damit aber in seiner Altersklasse.
Thomas Richter erlief sich in der Gesamtwertung einen ganz starken Platz 6. In der Altersklasse ergab das Platz 3. Mirko Querfeld ergänzte unser starkes Trippel auf gesamt Platz 8. (Altersklasse Platz 3.) Aber reichten diese Einzelergebnisse für den Gesamtsieg mit der Mannschaft? Wir waren etwas skeptisch, da drei der Sebnitzer vom Team Auto Rußig vor uns waren. Bei den Frauen konnte auch in diesem Jahr unsere Katja Richter gewinnen. Obwohl ihr der Sieg nicht einfach gemacht wurde. Als schnellste Frau über die 8 km konnte sie die Verfolgerin von der KV Vogelfrei, Ulrike Krause, mit 28 Sekunden hinter sich lassen. Unsere Liselotte Zein wurde in diesem Feld 4., Rica Hänel 7. und Katrin Voigt 8. Mit diesen Platzierungen waren alle Frauen in ihren Altersklassen auf dem Siegerpodest.
Die Spannung für unsere Mannschaftswertung blieb uns bis zum Schluss der Siegerehrung erhalten. Uuuund wir hatten es erneut geschafft!!! Der PSV Zittau/ KG Edelroller gewinnt beim 50. Wuchterlauf die Mannschaftswertung. Wir waren außer uns vor Freude und jubelten alle für unsere Sieger. Viele Male stand unsere Mannschaft schon als Sieger bei diesem Lauf ganz oben. Aber beim Jubiläumslauf ist das natürlich etwas ganz Besonderes. Vielleicht sogar zum allerletzten Mal bei einem Wuchterlauf. Somit hatten wir unser heimliches Ziel doch noch fast erreicht und konnten nun sehr zufrieden nach Hause fahren. Wir möchten uns hiermit noch einmal ganz herzlich bei den Veranstaltern in Sebnitz bedanken, die uns über viele Jahre mit dieser Veranstaltung eine Freude gemacht haben und uns immer gut betreut haben. Mir wurde bei der Verabschiedung noch eine Ergebnisliste von 1980 übergeben, wo ich beim 12. Wuchterlauf der Sieger war und ein letztes Mal für die BTSG Neugersdorf startete, bevor ich zu Dynamo Oybin wechselte. Danke für den alten Zeitzeugen.
V. Heinrich Jonsdorf, Januar 2018