Sachsen- Meisterschaften- Rollski in Geyer mit drei Medaillen im Gepäck
- dreimal PSV am Start
- Regen macht sehr schnelle Strecke, sehr glatt und gefährlich
Nachdem wir vereinsintern schon das letzte Rollskirennen in Oederan aus regentechnischer Sicht abgesagt hatten und bei dem Starkregenwochenende lieber zu Hause geblieben sind, wollten wir noch einen ordentlichen Saisonabschluss für unser kleines Rollskiteam über die Bühne bringen. Eigentlich ist das letzte Rollskirennen am 27.10. in Schkeuditz. Ein recht später Temin auf einer aber schönen, flachen Strecke. Doch einen ganz entscheidenden Fehler hat dieses Rennen. Mit 09:30 Start und einer mindestens dreistündiger Anreise ist dieses Rennen für uns einfach nicht mehr attraktiv und lohnenswert. Wir haben das schon gemacht, aber am Ende ärgern wir uns immer wieder, dass wir nicht unsere Leistungen unter diesen albernen Bedingungen abrufen können. Und wir wollen nicht immer die alten Fehler wiederholen. Obwohl wir das schon mehrmals angesprochen haben, ändert sich leider nichts. Vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, solche Rennen mehr in den Sommer zu verlegen. Denn Rollski ist eigentlich eine ausgesprochene Sommersportart. Und Oktober und November haben nichts mehr mit Sommer zu tun. Da ist die Sommersaison schon lange vorbei. Da bereitet sich ein Langläufer schon gezielt auf den Winter vor
Unser heutiges Team bestand leider nur aus drei Teilnehmern. Levana wurde in dieser Woche nach unserem Bergtraining krank und konnte dadurch diesen schon schweren Wettkampf nicht mehr laufen. Franz hat momentan immer Samstag seinen Arbeitsvertrag mit Fußball zu erfüllen und fällt somit aus. Charlotte hat Geyer bei regennasser Straße und 45 km/h schon vermessen und will bei solchen Bedingungen dort nicht mehr starten. Und für Annika ist die Geyer- Strecke einfach viel zu schnell, bei Regen noch dazu glatt und damit viel zu gefährlich. Also blieben heute nur Anton, Bruno und Julius, die an den Start gingen und unsere Rollskifahnen hoch halten konnten. Und sie taten es mit Bravour. Leichter Regen, niedrige Temperaturen um die 8 Grad, glatte Abfahrten und Anstiege waren wieder die gewohnten Rahmenbedingungen. Einfach räudiges Wetter. Da kommt Freude auf. Da kann man aber wirklich auch nur die besten Rollskiläufer, die keine Angst vor diesen Bedingungen haben, an den Start gehen lassen. Wir sind ja froh, dass sich überhaupt ein Verein gefunden hat, die diesjährigen Sachsenmeisterschaften durchzuführen. Dafür sind wir den Sportfreunden in Geyer auch sehr dankbar. Aber Geyer ist eben keine Rollskistrecke! Geyer ist und bleibt eine Skirollerstrecke für klassische und gebremste, freie Skiroller. Nur, das mag Keiner mehr. Also stürzten sich unsere drei Rennläufer in das heutige „Rollskivergnügen“. Die Starterfelder waren, nicht zuletzt auch wegen der Wetterlage, sehr überschaubar. Egal, wer nicht da ist, kann auch nicht gewinnen. So gingen unsere Drei nach einer Schrecksekunde an ihre Startlinien. Denn unsere Voranmeldung über das Meldeportal war nicht eingegangen. Ein großes Danke noch mal an die Sportfreunde von Geyer, unsere Läufer durften dennoch starten. Und wir waren nicht umsonst im Erzgebirge. Die beiden Völkels Anton und Bruno gewinnen beide Gold und sind somit Sachsenmeister im Rollski 2024. Julius Graap, der seit dem neuen Schuljahr in Altenberg an der Sportschule trainiert, wird heute Vizesachsenmeister und gewinnt somit Silber, nachdem er in der ersten Runde nach einem Abdrängversuch als Letzter beim Rundenwechsel erschien. Dann begann seine Aufholjagd bis Platz zwei. Einen riesigen Glückwunsch an unsere Drei schnellen Flitzer. Damit können wir nun in aller Ruhe und mit Stolz unsere diesjährige Rollskisaison mit gutem Gewissen beenden. Es war wieder eine sehr lange Saison, mit viel zusätzlichem Training und immer schlechter werdenden Finanz- und Trainingsbedingungen. Mal sehen, wie lange wir uns diesen, nun schon zum Luxus gewordenen Sport, noch leisten können. Wenn unsere Bundes- und Regionalpolitik weiterhin so viel Steuergelder versenkt und für Dinge verschwendet, die uns überhaupt nichts angehen, bleibt unsere Kinder- und Jugendarbeit im Sport einfach auf der Strecke. Wir Vereine können alleine eine systematische, leistungssportorientierte Entwicklung für unsere Kinder und Jugendliche schon lange nicht mehr finanzieren. Wenn nicht langsam der Staat finanziell mit unterstützt, bricht der Nachwuchssport, genau wie unsere Wirtschaft, so langsam aber sicher zusammen. Ich habe in den 50 Jahren meiner Trainer- und Übungsleitertätigkeit schon wesentlich bessere Zeiten im Nachwuchssport erlebt. Daran sollte man sich wieder orientieren.
Sport Frei
V. Heinrich Oktober 2024