48. Bergsteiger- Cross als traditioneller Walter- Thomas Lauf
- Großeinsatz der Bundespolizei behinderte die Läufer auf den langen Strecken
- einmalige Ehrung nach der Veranstaltung und 9,5 Edelroller helfen beim Lauf
- PSV Sportler starten bei vier Wettkämpfe an einem Wochenende
- Auswertung der Zittauer- Gebirgsrangliste

Ende Oktober steht jedes Jahr der „Thomslauf“ bei uns im Wettkampfkalender. In diesem Jahr war das allerdings wieder mal wie verhext. Wenn an einem Wochenende mehrere Wettkämpfe liegen, muss man ganz schön organisieren und sehr flexibel sein. Da stößt man dann schon mal an die Grenzen des Machbaren. Aber wir haben das wieder super hinbekommen.

Die Kunze Läufer und Jonas Urban waren auf dem Kottmar zum Spreequellcross, der gleichzeitig ein Ranglistenwettkampf des Skiverbandes Sachsen war. Mit dreimal Familiensieg für Holm, Lucas und Philipp war das Limit ausgeschöpft. Jonas erkämpfte sich in dem sportlich, anspruchsvollen Starterfeld einen sehr guten vierten Platz.
Unsere Rollskiläufer mussten am Samstag nach Geyer. Dort starteten Julius, Anton und Bruno in der noch aktuell laufenden Rollski Sachsencup Wertung. Bei wieder schwierigen Streckenbedingungen konnten ebenfalls alle drei auf Platz drei einen Podest Platz belegen. Auch hier waren Sportschüler am Start, die hinter unseren Läufern bleiben mussten.
Und Franz schoss in der Landesliga sein erstes Tor. Was dann im Nachgang allerdings aberkannt wurde, weil vorher durch einen anderen Spieler ein Abseits vorgelegen haben soll. Schade.
Aber dennoch allen Aktiven des Samstages einen herzlichen Glückwunsch und schnelle Erholung.

Denn am Sonntag geht es auf eine der schwierigsten Cross Strecken im Zittauer Gebirge. Der Thomaslauf ist ein typischer Bergsteigerlauf. Da muss man schon auch mal durch Matsch und über Wildschweinwege, durch verschneite Wälder oder im strömenden Regen das Ziel erreichen. Früher ging es auch ab und an mal über umgefallene Bäume. Das hatte  aber im Vorfeld Jörg Völkel bereinigt. Also konnten wir starten. Dieses Jahr am Sonntag, pünktlich um 14 Uhr schoss Volker den 48. Walter- Thomaslauf an. Es war herrliches Wetter und wohl der wärmste Lauf in unserer Geschichte. Obwohl es noch die Nacht vorher 20 Liter pro Quadratmeter geregnet hatte.
Doch das war jetzt alles egal. Denn einige Läufer hatten sich ganz schön was vorgenommen. Kalle Gnauk (PSV) zum Beispiel. Er wollte heute unbedingt gewinnen, damit er die Gesamtwertung der Zittauer Gebirgsrangliste zum ersten Mal für sich entscheiden kann. Und er gewann seinen Lauf knapp vor Jonathan Slansky (PSV) und Lennard Saalbach (O-See). Die beiden jüngsten Teilnehmerinnen in diesem Jahr waren erst vier Jahre alt. Es waren Annalena Morgenstern (SV Wannweil) und Charlotte Slansky (PSV). Weitere Sieger bei den Kindern waren Lisbeth Albert, Tim Fritsch (beide O-See) und Annika Bensch (PSV). Damit waren die 800m und die 2 km Strecken schon gewonnen. Spannend war es auf der 4km Strecke. Hier hatte Philipp Kunze (PSV) den Streckenrekord seines Bruders ins Auge gefasst, den er im letzten Jahr knapp verfehlte. Der Sieg vom Vortag am Kottmar war da schon lange wieder vergessen. Denn neue Wettkämpfe, neue Herausforderungen und neue Erfahrungen, nur das zählt. Alles andere ist schon wieder Schnee von gestern. Und Philipp startete sein Unternehmen. Er hatte auch nicht die Augen für die vielen Bundespolizisten die aller 15 Meter in schwerster Bewaffnung den halben Grenzweg blockierten. Er lief sein Rennen. Obwohl er am Steilstück des Grenzweges noch einen gewaltigen Sturz auf den Rücken hatte, weil es ihm die Beine unter dem Körper wegzog, konnte ihn heute Keiner aufhalten. Damit gewann er mit neuem Streckenrekord über 4km. Die Siegerin über 4km, Ruzenka Klapkova (Ski Janov Bedrichov) siegte souverän vor Ronja Randig (PSV).
Aber es gab auch noch einen neuen Altersklassenrekord über die 4 km. Marina Walter (PSV) löschte den Rekord  von Brunhilde Beyer (PSV) aus dem Jahr 2012.
Auch bei den Jungen über 9 km hatte sich Lucas Kunze (PSV) ein großes Ziel gesetzt. Er wollte heute, nachdem auch er gestern schon am Kottmar siegte, den bestehenden Streckenrekord von Peter Clemenz (PSV) aus dem Jahr 2001 nun endlich knacken. Und auch bei ihm sah alles nach einer erfolgreichen Rekordjagt aus. Bis… die schwerbewaffnete Polizei etwas dagegen hatte und ihn aufhielt, als er als Erster den Heideberg nach oben jagte. (Schneller als die Polizei erlaubt!)
Da war Luci bestimmt zum Kotzen zu Mute. Denn damit war der Traum ausgeträumt. Er musste umkehren und einen gewaltigen Bogen um den Heideberg laufen. Am Ende war er dann nur 1:45 min hinter dem bestehenden Rekord geblieben. Also, wenn er die Originalstrecke hätte laufen können, wäre heute auch der Rekord bei den Jungen bis AK 16 über 9 km gefallen. Schade, Schade. Aber das ist einfach höhere Gewalt, gegen die man machtlos ist. Am Ende war er dennoch der schnellste Läufer über die 9 km in diesem Jahr, wofür es allerdings keinen Trostpreis gibt. Den 2. Platz in dieser AK erlief sich Anton Völkel (PSV). Dritter wurde nach einem harten Lauf am Vortag Jonas Urban (PSV), der dann vor Schmerzen nur noch rückwärts in unsere Turnhalle kam.
Bei den weiblichen Startern über die 9 km gab es auch in diesem Jahr eine Favoritin. Franziska Kranich (EU Marath. Görlitz) hat in den letzen Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sich in unseren Bergen wohl fühlt. Sie gewann auch in diesem Jahr mit der schnellsten Damenzeit über 9 km und nahm dafür den Bleikristall- Wanderpokal entgegen. Da sie diesen jedoch heuer nun schon zum dritten Mal in Folge gewann, geht auch dieser Bleikristallpokal, genau wie der Vorhergehende, in ihren Privatbesitz über. Herzlichen Glückwunsch dafür und vor allem, dass Franziska uns schon so lange die Treue hält.
Beim Hauptlauf über 16km, der nur den Männern vorbehalten ist, gab es auch einige nennenswerte Neuigkeiten. In diesem Jahr setzten die Jugendläufer die Normen. Die schnellste Zeit über die 16 km erlief sich Stefan Morgenstern (SV Wannweil). Stefan hatte schon öfter beim Thomaslauf seine Altersklasse gewonnen. Aber noch nie war es ihm gelungen, die schnellste 16 km Zeit zu laufen, um somit den einmaligen Bleikristallpokal in Empfang zu nehmen. Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet, dass dieser seltene Pokal in diesem Jahr vom Sportfreund Robert Dittmann (Bertsd. SV) heraus gewonnen wird, da er ihn schon zweimal in Folge gewonnen hatte. Aber so geht der Pokal erneut auf eine lange Reise. Schön für den Wanderpokal und die Läufer der nächsten Jahre. Denn mit einem Abstand von nur reichlich einer Minute waren dem Sieger die Läufer Eric Stefan und Franz Heinrich (beide PSV) auf den Fersen. Franz wird mit der gesamt drittschnellsten Laufzeit in diesem Jahr damit der „schnellste Bergsteiger“ und nimmt einen geschnitzten Wanderer als Pokal entgegen. Gestiftet wurde der Pokal von der Familie Urban (Friedel, Heinz und Kinder).
Aber der Höhepunkt bei diesem Lauf kommt immer erst am Ende, bei der Siegerehrung. Denn hier werden auch die Läufer geehrt, die diesen Lauf schon 10 Mal und mehr mitgemacht haben.
So erhielten in diesem Jahr Anton Völkel, Bruno Völkel, Lucas Kunze und Philipp Kunze die Thomaslaufplakette in Bronze für ihre10. Teilnahme. Glückwunsch dafür. So fängt man mal an. Aber es geht noch viel besser. Denn Werner Hänisch (DLRG Zittau) hatte in diesem Jahr seine
35. Teilnahme beim 48. Walter- Thomas Lauf. Das hat bisher noch kein Läufer vor ihm geschafft. Und das wird auch nach ihm nicht gleich wieder ein Läufer erreichen können. Das ist bisher ein einmaliges Stück Sportgeschichte hier bei uns im Zittauer Gebirge. Danke Werner für die vielen gemeinsamen Jahre. Danke für dein vielseitiges, sportliches Engagement.
Daran können sich viele ein Beispiel nehmen. Traditionsbewusstsein, Beharrlichkeit, regionale Wettkampftreue, jahrzehntelange Sportzugehörigkeit zeichnen solch einen Sportler unserer Region aus. Davor kann man den Hut ziehen.
Nach dieser Siegerehrung ist aber dann auch schon wieder vor der nächsten Siegerehrung. Das war wieder eine Mammut Ehrung. Nicht nur das Preise im Wert von über 1000.- € den Besitzer wechselten. Es waren wieder viele, viele Zahlen, Daten, Namen, Unterschriften und Urkunden.
So wurden nach dem Thomaslauf auch noch die Sieger der Zittauer Gebirgsrangliste 2022/23 geehrt. Die Sieger der Altersklassen mit den nötigen Teilnahmen erhalten ihre Kristallmedaille, die Urkunde und das immer wiederkehrende Ranglisten T-Shirt.
Aber es gibt nur vier Sportler am Ende, die noch einmal ganz hervor gehoben werden mit den meisten Punkten aller Kinder/Jugendlichen und der Erwachsenen.
In diesem Jahr gewann den Titel der Prinzessin der Zittauer Gebirgsrangliste Levana Pihan. Der Prinz hieß Kalle Gnauk, der mit 394 Punkten nur ganz knapp unter der Maximalpunktzahl von 400 lag und damit uneinholbar war. Der jahrelange Prinz Franz, musste sich mit 6 Punkten Rückstand etwas traurig geschlagen geben. Die Königin in diesem Jahr wurde Marina Walter und der König hieß Holm Kunze. Alle erhielten dafür einen Preis von Joska aus Bodenmais. Und nebenbei konnten auch noch einige unserer PSV Sportler eine „Goldene Skispitze“ in Empfang nehmen. Denn unser Verein wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Und da hat sich der Eine oder Andere die allerhöchste Vereinsauszeichnung verdient.
Ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich bei allen Helfern, Kampfrichtern und Sportlern und gratuliere allen Siegern und Platzierten.

V. Heinrich                                                            Oktober  2023

Ergebnisse Thomaslauf, Bilder, Endstand Gebirgsrangliste

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski