Und wieder ein aufregendes Wettkampfwochenende beim PSV Zittau
Sehr gute sportliche Leistungen im Landesmaßstab
Demoralisierende gesellschaftliche Bedingungen
Wie lange kann man das durchhalten

Unser wöchentlicher Trainingsablauf ist schon eine ganze Weile gestört. Denn seit Wochen sind wir mit unterschiedlichen Gruppen die kompletten Wochenenden in unserer Region oder auch landesweit sportlich unterwegs. Wie lange wir das allerdings noch finanziell auf solch einem hohen Niveau durchhalten, ist fraglich. Die ersten negativen Auswirkungen bei verschiedenen Veranstaltungen haben wir schon miterlebt. Stetig steigende Preise bei den Reisekosten, den Startgeldern, der Verpflegung, bei Übernachtung und Material lassen die Wettkampfteilnehmerzahlen beträchtlich sinken. Für viele Sportler wird dieses Bedürfnis schlicht weg zu einem unbezahlbaren Luxusgut. Überall nur noch Sparmaßnahmen. Wie lange können wir unter diesen verschärften Bedingungen die Organisation unseres Vereins- und Wettkampflebens noch durchhalten?
Zum Schluss sieht man das bei den Siegerehrungen. Keine Preise, keine Pokale, keine Medaillen, keine Souvenire. Ein feuchter Händedruck und eine Urkunde (also das allermindeste) und das war`s. Für eine Sportveranstaltung, die einen Tag in Anspruch nimmt. Oh Gott, wo sind wir in diesem Land nur hingekommen. Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Am meisten Frust bauen dabei die Sportler selber auf. Enttäuschte Gesichter nach der Siegerehrung. Ein echter Motivationskiller.
Noch überwiegt aber die Freude über unsere Erfolge.
So, wie beim 35. Herbstcrosslauf  “Rund um den Seidelsberg“. Hierher war der PSV Zittau mit einer sehr starken Mannschaft angereist. ( über 25 Starter mit über 100 € Startgebühren) Ein Wettkampf beim Nachbarverein in unserer Region, immer eine Ehrensache. Auch wenn diese Selbstverständlichkeit bei vielen nicht mehr im Traditionsbewusstsein verankert ist.
Von 19 gemeldeten Altersklassen konnten unsere Läufer vom PSV Zittau gleich mal 9 Altersklassen gewinnen. Das war doch eine Hausnummer. Unser Training stimmt, auch wenn es manchmal unter den stetig schwieriger werdenden Bedingungen etwas zäh wirkt. Aber die Resultate sprechen ihre eigene Sprache. Weiterhin gewannen wir sieben Mal den 2. Platz, vier Mal einen 3. Platz, sowie einen 4., drei 5., einen 7. und einen 10. Platz.
Damit waren wir sehr zu frieden. Obwohl bei uns noch ein paar sehr gute Läufer fehlten, die aber anderweitige Aufgaben erfüllten. Eine gute Standortbestimmung im Herbst. Denn heute trafen sich überwiegend die Langläufer aus der Oberlausitz. Und da können wir doch ganz beruhigt in die neue Wintersaison blicken. Deshalb noch einmal allen unseren Läufern einen herzlichen Glückwunsch und ein Danke für ihre gezeigten Leistungen.
Ganz wacker gekämpft haben Anna (1.), Hannes (3.) und Tobias (5.) in der jüngsten Altersklasse als Sechsjährige. Kalle zeigte souverän seine momentane sehr gute Form mit Platz eins. Aber ganz prima blieb ihm Jonathan auf den Fersen und wurde in einem 10 köpfigen Starterfeld Zweiter.
14 Mädchen gingen auf die 1,5 km Runde. Und wiederholt konnte sich Annika mit Platz drei unter die Besten der Lausitz schieben. Aber auch Linn erreichte in dieser Altersklasse mit Platz fünf eine ganz starke Platzierung. Julius gewann in gewohnter Manier seine 3 km  Strecke, ebenso wie Philipp seine 3,5 km. Charlotte siegte vor Ronja ebenfalls über 3,5 km etwas überraschend. Aber sie zeigte viel Einsatz und wollte Revanche von Spitzkunnersdorf. Levana wurde Zweite und verbessert langsam ihre Form nach ihrer OP. Einen zweiten Platz erläuft sich auch Christiane mit keinem zu großen Rückstand auf die Tagesschnellste. Schön sind dann natürlich die Bilder, wo der PSV mit Stefanie, Katrin und Claudia das Podium komplett belegt. Das Gleiche gelang unseren Männern mit Holm, Marcel und Torsten. Einen weiteren Sieg erlief sich Tim, der nun langsam wieder zu seiner alten Form zurückfindet. Und unsere Jugend rundet unsere Erfolge ab. Lucas gewinnt knapp vor Eric die 4,5 km. Vierter wird hier Jonas und Fünfter Jeremy als Jüngster dieser  Altersklasse mit insgesamt neun Startern. So kann es an den nächsten Wochenenden weiter gehen. Denn der Rucksacklauf, der Nonnentreppenlauf und der Cross in Ringenhain sind schon vorprogrammiert. Ein Dankeschön sagen wir noch einmal an den Veranstalter.

Dann sitzen wir schon wieder im Auto und die Reise geht mit unserem Rollskiteam nach Oederan.
Oederan ist für uns schon eine alt bekannte Strecke, die wir eigentlich recht gerne laufen. Aber sie kann auch sehr selektiv sein, so wie heute. Unsere Rollskiläufer sind mit Abstand unsere besten Skater. Aber es ist immer nur ein kleines, privilegiertes Team. Denn die Rollskiläufer nehmen zusätzlich noch mehr Strapazen auf sich, als unsere anderen aktiven Läufer. Sie trainieren noch mehr und sie reisen auch noch zu viel mehr Wettkämpfen deutschlandweit im Jahresverlauf.
Die Rollskiläufe in Oederan zählen zu der Rangliste im Sachsen- Cup. Und da wir momentan alle recht gut in der Cupwertung liegen, müssen wir wieder hin und Punkte sammeln. Das Wetter war Spitze. Warm, Sonne, trockene Straße. Das beste Rollskiwetter. Und so waren auch unsere Resultate, obwohl Julius vor Aufregung erst mal im Auto bei der Anreise Würfelhusten hatte.
Aber auf der Strecke hatte er alles im Griff. Platz Zwei hieß es bei der Siegerehrung. Genauso wie bei Bruno und Anton. Alle drei machten ein beherztes Rennen. Denn nach einem kurzen harten Anstieg geht es eine herrliche schnelle Abfahrt hinunter, wo man einfach die Nerven zusammenhalten muss. Mit dem heutigen Resultat liegen nun alle drei auf dem Ranglisten Platz zwei. Levana siegte in ihre Altersklasse, obwohl sie im gesamten Damenfeld doch einige Läuferinnen ziehen lassen musste, weil ihr die Körner ausgingen. Sie sammelte wichtige Punkte und baute somit ihre Gesamtführung aus. Und so ähnlich erging es Franz. Alle Männer und Jugendlichen starteten gemeinsam über die 12 Runden. 12 Mal den Berg hinauf und 12 Mal in die herrliche schnelle Abfahrt. Nach drei Runden hatten sich drei Läufer vom Feld abgesetzt. Das waren die eigentlichen drei Junioren. Anton konnte nicht mehr folgen. Nach Runde fünf musste ein weiterer Junior mit Weltcup Erfahrung abreißen lassen. Das Tempo war verdammt hoch. Aber Franz konnte sich immer wieder mit dem Dresdner Frans Daubitz von Runde zu Runde einen Kampf liefern. Bis Runde 10 war es ein offenes Rennen. Und es sah auch für unseren Franz ganz super aus. Ich hatte schon die Hoffnung, dass es zu einem herrlichen Endspurt kommen wird. Aber dann kam der 11. Anstieg und bei Franz der Hammer. Er verlor die Koordination und musste abreißen lassen. In der Abfahrt konnte er zwar noch einmal etwas aufschließen, aber die Runde 12 brachte dann die klare Entscheidung. Franz siegte dadurch mit der zweitschnellsten Tageszeit die Altersklasse Männer allgemein und baute somit seine momentane Cup- Führung weiter aus. Glückwunsch an unsere Läufer, die alle sturzfrei und mit super Ergebnissen nach Hause fahren.
Danke an die Veranstalter für den Rollskiwettkampf.

V.H.                                                                                    September 2023

Ergebnisse, Bilder (werden aus technischen Gründen später eingestellt)

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski