Die Welt und die Menschen werden immer verrückter. Leider lässt der Irrsinn auch das Zittauer Gebirge dabei nicht verschont.
Am letzten Wochenende fand zum ersten Mal im Zittauer Gebirge ein Ultra Trail, ein XTERRA Trail als RUNMORETRAILS statt. Was das auch sein soll und was sich auch dahinter versteckt?
Auf Deutsch würde man dazu vielleicht Wettkampf oder Veranstaltung oder Marathon sagen. Aber das ist nicht mehr in oder zu wenig Fun oder Hipe. Ich weiß es nicht.
Zusammengefasst war es einfach eine neu installierte Laufveranstaltung, die ein Abklatsch aller Laufveranstaltungen des PSV Zittau im Zittauer Gebirge ist. Super toll. Da hat man sich was ganz neues einfallen lassen.
Aber doch, das hat man. Man hat nämlich nach dem Motto „Schöner unsere Städte und Gemeinden“ unseren Zittauer Wald nebst ein paar Felsen gleich einmal ganz bunt dargestellt. Da wurden Felsen mit Markierungsfarbe besprüht und Smileys darauf gesprüht. Da kann man Streckenmarkierungen an zig Bäumen finden, die nun monatelang schön bunt durch unsere braunen Wälder leuchten. Und nun kann man bestimmt auch wochenlang die hässlichen Stofffetzen der Trails im Zittauer Gebirge finden. Laut Gestattungsvertrag sind jegliche Markierungen (und vieles mehr) nach einer Veranstaltung rückstandslos zu beseitigen. Ach so, ich vergaß, das ist ja keine Veranstaltung. Das ist ja was Höheres.
Hier können sicherlich- und nur hier - Ausnahmen gemacht werden. Vor noch nicht zu langer Zeit wäre man für solch einen Frevel zu satten Strafen herangezogen worden.
(Verstoß gegen das Umweltschutzgesetz) Scheinbar haben hier manche in unserem Gebirge totale Narrenfreiheit. Aber ob uns das gut tut, bezweifle ich sehr stark.
Felsen mit Farbe besprühen. Das noch mit Vorsatz. Das geht doch überhaupt nicht!!! „Das kommt gleich nach der Sprengung der Elefantensteine“ (… so gesagt von einer Oybinerin)
Und da hat sie Recht. Wenn das die neue Zeit sein soll, mit ihren sogenannten Neuerungen, dann läuft hier was gewaltig schief. Und da müssen wir aufpassen, dass unsere Natur und unser Lebensraum und unsere Traditionen nicht unter die Räder kommen.
Einer der Verantwortlichen dieser Maßnahme ist bei den Kelchsteiner Bergsteigern organisiert. Da stimmt doch was grundsätzlich nicht. Gerede und Auftreten liegen da weit auseinander. Wir Bergsteiger hüten unsere Gipfel und kämpfen um jeden Felsen. Andere Bergsteiger tun alles daran, unsere Natur zu versaun. So etwas kann man auch nicht dulden. Dagegen muss man was tun! Die Beseitigung dieser Schmierereien ist die nächste Sauerei. Die Felsen werden zerkratzt und beschädigt. Verdammt, wo soll das enden? Ich hoffe, das zieht Konsequenzen nach sich. Oder geht hier wieder Kommerz über alles?
Jeder, der sich wie die Axt im Walde verhalten will, soll zu Hause bleiben und die Spielchen in seinem Garten machen. Diese Leute haben in unserem Gebirge einfach nichts verloren.
V. Heinrich Oktober 2019