Auf Tour in den Walliser Alpen!!! 22.09.2004

Wie in jedem Jahr wollten wir, dass sind Tschacher, Fichtel, Woi, Bergs und Richtel wieder unseren Sommerurlaub in den großen Bergen verbringen. Da wir uns im letzten Jahr dem Fels der Dolomiten gewidmet hatten, wollten wir diesmal wieder in Eis und Schnee. Die Wahl in welches der vielen Gebiete wir fahren war schnell getroffen, da uns in den Walliser Alpen schon lange ein paar Sachen ins Auge stachen. Nun ist es aber aus arbeitstechnischen Gründen gar nicht so einfach einen Zeitraum zu finden, wo alle Zeit haben.

Nach einigem Hin und Her, ist es uns schließlich geglückt und so saßen bis auf Fichtel alle in einem Auto, nämlich in seinem, weil dieses am schönsten und größten ist. Die Fahrt verlief super, alle waren gut drauf, bis wir an die Schweitzer Grenze kamen und Bergs feststellte, dass er seinen Ausweis vergessen hatte. Na ja, da musste er wohl mal ein Stück zu Fuß durch ein paar Grundstücke und Gärten joggen, um mit uns weiter fahren zu können. Hat er aber super gemeistert und so konnten wir mit unserem Illegalen weiter Richtung Wallis fahren. Kurz vor dem Dunkelwerden sind wir dann in Randa angekommen und haben es uns bei einer Familienfeuerstelle gemütlich gemacht.

Nach einer schönen Nacht im Freien, hatten wir am nächsten Tag keinen Stress, da wir Fichtel erst um 10.30 Uhr am Bahnhof abholen mussten. Diese Zeit nutzten wir, um die Karten und Führer zu wälzen, um somit unsere erste Tour zu planen, welche auf den Dent Blance über den Südgrat gehen sollte. Fichtel wurde dann vor vollendete Tatsachen gestellt und musste einfach mit. Nach einer kleinen Materialschlacht auf dem Parkplatz in Täsch und einer kurzen Taxifahrt, standen wir in Zermatt und mussten nur noch bis auf die Schönbielhütte!!! Mehr oder weniger geschwächt und mit langen Schultern erreichten wir diese und waren froh, fast allein dort oben zu sein. Alles wurde für den Aufstieg vorbereitet und so konnten wir am Montag, den 30.08.2004 um 4.00 Uhr unseren Aufstieg beginnen.

Bis zum Gletscher ging es zügig voran und nach dem einen oder anderen Umweg um diverse Spalten, erreichten wir beim ersten Tageslicht ein ziemlich steiles und brüchiges Couloir. Der weitere Weg war eindeutig und so wackelten wir weiter, bis wir am Südgrat waren. Leider ging es Fichtel über 4000 m nicht mehr so gut und so kehrte ich mit ihm um und stieg ins Tal ab. Woi, Addi und Bergs erreichten nach langer Kletterei am Grat den Gipfel und mussten noch eine Nacht auf der Hütte verbringen. Am nächsten Tag trafen wir uns in Täsch und waren uns alle einig, erstmal eine ruhige Kugel zu schieben.

Da man auf Tour nicht immer Zeit hat, um ausgiebig zu essen, kommen solche Tage genau richtig und so gingen wir erstmal einkaufen. Glücklich und zufrieden fuhren wir nach Saas Grund und bezogen eine super Feuerstelle, wo wir pausierten und es uns gemütlich machten. Nach einem erholsamen Abend am Feuer mit Bier und Wurst, packten wir unsere Sachen für die nächste Tour. Diese sollte uns von Saas Fee aus über die Mischabelhütte zur Nadel, zur Stecknadel und zum Hohbergerhorn führen.

Wieder einmal mit schweren Lasten beladen, zogen wir durch Saas Fee, an fragenden und staunenden Touristen vorbei, Richtung Mischabelhütte. Der erste Wegweiser mit über vier Stunden und die Hütte immer vor Augen, war ziemlich ernüchternd. Aber nach ein paar Pausen und einem schönen Klettersteig kurz vor der Hütte, hatten wir diese Strapazen auch hinter uns gebracht und konnten unser Quartier beziehen. Wie sich gleich beim ersten Gespräch herausstellte, hatten wir es hier oben mit einem äußerst bissigen Hüttenwirt zu tun. Natürlich haben wir uns nicht unterbuttern lassen, sondern haben die Zähne gezeigt. Nach einer schlaflosen Nacht dank der guten Schalldämmung, brachen wir gegen 5.00 Uhr Richtung Nadelhorn auf. Der Weg bis zum Gipfel weist keine großen Schwierigkeiten auf und so standen wir bereits gegen acht auf dem schönen Gipfel. Da wir so gut in der Zeit lagen, beschlossen wir noch über das Stecknadelhorn und über den so genannten Nadelgrat auf das Hohbergerhorn zu gehen. Eine Tour, die Leuten, die eine gute Kondition und etwas Klettergeschick haben, keine größeren Probleme bereiten dürfte. Nach einer Gipfelpause mit super Aussicht auf die umliegenden 4000er, traten wir den Rückweg an und erreichten gegen 13.00 Uhr die Hütte. Bei einer Sache waren wir uns einig und das war der Abstieg! Denn hier wollte keiner mehr übernachten. Erschöpft und doch zufrieden erreichten wir unser Auto und fuhren Richtung Fieschtal.

Nach einer weiteren Nacht an einer Feuerstelle, gingen wir am nächsten Morgen ins Fieschtal zum Klettern. Für jeden der einmal in diese Gegend kommt, lohnt sich ein Abstecher dorthin mit Sicherheit. Es gibt dort von Sportklettereien bis zu mehrseillängen Touren alles, bei guter Felsqualität. Eins konnten wir uns nicht nehmen lassen und das war die Einkehr beim Abstieg in die Burghütte. Nach einem Bierchen und einem interessanten Gespräch mit der Wirtin, stiegen wir ab und fuhren nach Brig. Nachdem wir etwas gegessen hatten, beschlossen wir, die Stadt noch etwas genauer anzusehen und mal heraus zu finden, wie die Schweizer so feiern können. Nach einer sehr kurzen Nacht stand das Ergebnis fest. Sie können es! Etwas geschwächt verbrachten wir den letzten Tag im Bad von Brig und traten am Abend die Heimreise in die Heimat an. Dort angekommen verstreuten sich alle wieder in verschiedene Richtungen und haben vielleicht schon einpaar Ideen für den nächsten Sommer.

(Thomas Richter)

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski