Am 02./03.02.2002 fanden in Klingenthal/Mühlleithen die
11. Sachsenmeisterschaften im Skilanglauf der Einzelkonkurrenzen statt. Der PSV
Zittau hatte sich natürlich mit einer Laufgruppe von 25 Athleten in Klingenthal
getroffen. Die Unterkunft im Gebäude des Gymnasiums war für uns schon lange
vorher gebucht. Damit waren die Anreisewege zum Wettkampf minimiert. Die
Stimmung in unserem Team war gut, obwohl die Trainingsvorbereitung plötzlich
abgebrochen werden musste, da der Winter schlagartig im Zittauer Gebirge zu Ende
ging. Aber eine Woche ohne Schnee konnte gut kompensiert werden. Mit großer
Freude begrüßten wir dieses Jahr in unserem Team unsere laufstarken Athleten
Holm Kunze und Antje Windis. Neu beim PSV war die Starterin Karen Hennig, welche
als ehemalige Leistungssportlerin Skilanglauf von der Pike auf gelernt hat.
Schade für unser Team war, dass sich einige Spitzenläufer unseres Vereines
nicht in die Startlisten eingetragen haben. Vermisst habe ich vor allem einige Männer
und unsere männlichen Junioren.
Am ersten Wettkampftag standen die
Entscheidungen in der klassischen Technik auf dem Plan. Nach einer
hervorragenden Leistung bei der Streckenpräparation musste nun ein guter Griff
in die Wachskiste folgen. Startzeit war 10.00 Uhr für die ersten Läufer und
ca. 12.00 Uhr für die hohen Altersklassen. Die Sonne brachte die Wärme und aus
Eis wurde Matsch. Demzufolge musste das Wachs sehr veränderlich aufgetragen
werden. Unsere erste Medaille gewann Martina Große nach einem hervorragenden
Lauf über 2 km in der AK 10 weibl. Unsere kleinen Mädchen schlugen sich alle
am ersten Tag sehr erfolgreich in ihren Altersklassen. Mit einem 5. Platz in der
AK 12 männl. hatte auch Markus Kulessa ein starkes Rennen abgeliefert. Mit
Platz 4 und 5 platzierten sich unsere Juniorinnen Susi und Claudia unter den
besten Sechs. Am zweiten Tag setzte Susi noch einen drauf und gewann Bronze.
Freude bereiteten uns die beiden Rennen von Antje Windis. Sie konnte zweimal
Bronze mit nach Hause nehmen. Gratulation an Holm, der einen sechsten Platz am
ersten Wettkampftag in einem starken Starterfeld der Männer erkämpfte.
Superstark waren unsere Frauen in den Altersklassen. Zweimal Gold, damit
zweimalige Landesmeisterin, und somit unsere erfolgreichste Teilnehmerin war
Karen Hennig. Ihr gelang an beiden Tagen das Optimum nach zwei kampfbetonten
Rennen. Zweimal Silber erkämpfte sich Katrin Voigt in ihrer Altersklasse. Sie
musste sich nur der Schnellsten aller Seniorinnen beugen. „Last but not
least“, unsere Regina Pech erkämpfte zweimal Bronze und meisterte somit
erfolgreich ihr Debüt bei den Landesmeisterschaften. Bei den männlichen
Senioren legte Jürgen Reichmann am ersten Tag mit einem vierten Platz den
Grundstein, um beim Skatingrennen am Sonntag die Bronzemedaille nach einem
taktischen Lauf erkämpfen zu können.
Gratulation an alle Teilnehmer und
Platzierten! Somit trugen sich unsere Athleten mit 11 Einzelmedaillen und 11
Platzierungen unter den besten sechs in die Ergebnisprotokolle ein. Das war
wieder eine starke Vorstellung des PSV Zittau.
Etwas unter den Erwartungen
blieben unsere „Profi“-Läuferinnen aus Oberwiesenthal und Altenberg, welche
leider nicht zum Medaillenregen beitragen konnten.
Ein Gedankengang in eigener Sache noch. Vielleicht sollte man bei der Wettkampfauswahl das Für und Wieder, für welche Wettkampfform man sich entscheidet, besser abwägen. Nicht jede moderne Wettkampfform eignet sich für Motivation und Entwicklung sowie Erhalt des Volkssportes. Denn als mehr ist eine Sachsenmeisterschaft nicht anzusehen. Somit konnten Aktive, welche nur in der Freien Technik an den Start gehen wollten, nicht an den Landesmeisterschaften teilnehmen, weil dies die Regeln nicht hergaben. Was soll das? Oder es passiert, wie es unserem Peter Clemenz erging. Er lief am ersten Tag im klassischen Stil auf einen hervorragenden 5. Platz bei einer starken Konkurrenz. Am zweiten Tag lieferte er ein Rennen, wie aus dem Bilderbuch. Er lief die schnellste Skatinglaufzeit und distanzierte somit die gesamte Altersklasse. Für unsere Nachwuchskader aus Klingenthal und Oberwiesenthal in der AK 16 männl. ein Schock. Leider wurde Peter um die Früchte seines Erfolges geprellt. Der Rückstand in der klassischen Technik war zu groß, um beim Skating auf das Treppchen zu rennen. Aber Motivation im Volkssportbereich schafft das leider nicht. Professionelle, taktische Leistungssportmaßstäbe haben im Volkssport nichts verloren.
Ski Heil! V.Heinrich